Frank-Arno Grüttner

   * 1940 in Berlin † 1.Mai 2019 in Frankfurt a.M.

  Malerei

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

     

Ameln, Sonja

Adler, Heinrich Andreas  

Bentz, Roland

Breyer, Erich

Dechant, Sigrid

Delle, Anita   

Engbarth, Otto

Finger, Gisela

Fried, Anita

Gnatzy, Matthias

Göppel, Gisela

Groß, Karlheinz

Gross, Renate

Grüttner, Frank

Haubold, Ramona  

Henne, Patrick

Hrdlicka, Alfred

Kaynak, Ebba

Kälberer, Bärbel

Kiefer, Dragan

Kohlhammer, Rolf

Leidner, Renate

Lüth, Uli

Lutz, Ernst

Madlinger, Hans

Matthes, Robert

Marx, Leni

Osché, Manfred

Penzkofer, Rüdiger

Reich, Gisela

Schmidt, Peter

Sturm, Gunther

Sommer, Günther

Wägele, Karl

Winkler, Siegfried

Zaiß, Georg

Zimmermann, Gabriele

Zirkelbach, Gerhard

Zirkelbach, Helmut Anton

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Frank-Arno Grüttner war ein deutscher freischaffender Maler. Er widmete sich zunächst in Berlin der surrealistischen Malerei, veränderte Anfang der 1980er-Jahre jedoch seinen Malstil hin zu Ölgemälden von „Stadtmenschen“ und bearbeitete auch religiöse Motive.

Mit Frank Grüttner verbindet mich eine besonders enge und tiefe Freundschaft, die über 20 Jahre lang - bis zu seinem Tod- währte.

...[" Vor eineinhalb Jahren sah ich eine Dokumentation über Frank Grüttner und war tief beeindruckt. Nach dem Film habe ich ihn noch in der Nacht angerufen und aus dem langen Gespräch hat sich bis heute eine starke Freundschaft entwickelt", erzählt Kulturamtsleiter Alexander Sterzel das Zustandekommen der Ausstellung. Das Engagement hat auch den Künstler beeindruckt. "Der Charakter in den kleinen Kommunen ist maßgebend durch das kulturelle Leben geprägt. Und das hat ausschließlich mit Menschen zu tun, und wie sie sich einbringen", sagt Frank Grüttner. In dieser Hinsicht scheinen sich in Tamm zwei Seelenverwandte gefunden zu haben.]"... (LKZ, 16.02.1998 - Andreas Feilhauer)

Internetpräsenz:
Frank Grüttner

Wikipedia:
Frank Grüttner

Alexander Sterzel mit Frank Grüttner 2009

Eröffnung Galerie Zeroarts Stuttgart 2005 mit
Georg Zaiß, Frank Grüttner, Jim Zimmermann, Alexander Sterzel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

AUSZUG:

...„Blut ist ein ganz besond`rer Saft“ schrieb Goethe im Faust und es wussten auch schon die Menschen im Altertum.
So ließt man es in altägyptischen Tempelschriften,
in den anatomischen Überlieferungen des Herophilus aus der alexandrinischen Schule und
im heiligen Buch der Apollopriester.

Der griechische Arzt Hippokrates empfahl den Genuss von Blut bei der Fallsucht und ein alter jüdischer Autor schrieb, ein syrischer Prinz sei durch einflößen frischen Blutes vom Aussatz geheilt worden.
Auch wird berichtet, dass die Römer nach den Schaukämpfen in die Arena eilten, um das frisch fließende Blut der Gladiatoren zu trinken.
Ovid, der römische Dichter zur Zeit Kaiser Augustus, erzählt in seinen „Metamorphosen“ von der berühmten Zauberin Medea, die den alten Aeson nach vorausgegangenem Aderlass durch Einflößen eines geheimnisvollen Saftes verjüngte.

Mit all den kurzen, hier erwähnten, Überlieferungen über das Blut, haben die Arbeiten des Malers Fran Grüttner zumindest im Ansatz zu tun. So ist doch die Farbe Rot, welche er in seinen Warmfeldbildern (wie er sie selber nennt) eine der menschlichsten Farben.

Die Felder sind die Visualisierung der Gedanken. Das können Kraftfelder sein, in welchen sich der Mensch vom Künstler festgelegten Raum aufzuhalten hat und sind gleichzeitig auch Verbindungen zum gemalten oder auch weggemalten Objekt mit den warmen Farben von Rot, welchen der Maler die Wärmeenergie gleichsetzt.

Bei den Warmfeldbildern geht es nicht darum ein bestimmtes Individuum zu malen – also kein Portrait und keine realistische Darstellung einer Person – sondern es versinnbildlicht den Menschen schlechthin.
Zu beginn des Arbeitsprozesses skizziert Grüttner immer zuerst einen Menschen der ihm als Spiegel seiner selbst erscheint. Dabei arbeitet er recht zügig, sehr aggressiv aber auch hochkonzentriert. Die eigenen Gedanken werden verdrängt. Keine Zweifel dürfen den Prozess stören.

Ebenfalls ist bereits schon das Feld skizziert als eine Art Bild im Bild. Diese geschlossene Form, welche später ein so wichtiger Bestandteil wird, bedeutet keineswegs Kontur im visuellen Sinne, sondern ist als Grenze zwischen dem Eigenbereich und dem Fremdbereich zu verstehen.

Bei genauerer Betrachtung werden Sie feststellen, dass man selbst in den Gesichtern organähnliche Formen finden kann. In seinen großformatigen Arbeiten wird das am deutlichsten. Man kann in den Mensch hineinblicken, denn Grüttner lässt uns Einblick gewähren.
Er arbeitet mit dem Pinsel wie ein Chirurg mit dem Skalpell, trägt dabei Schicht für Schicht des Menschen ab indem er die Farbe Schicht für Schicht auf die Leinwand aufträgt und lässt uns das Zarte, das Feine und das Zerbrechliche unserer Spezies sehen.


(Alexander Sterzel, 2010)

Heidrun, Frank Grüttner, Alexander Sterzel 1997
 

Alexander Sterzel mit Frank Grüttner und Heidrun, Kunstverein Schorndorf  1998