Alfred Hrdlicka war ein
österreichischer Bildhauer, Zeichner, Maler, Grafiker, Schachspieler und
Schriftsteller.
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Alfred Hrdlicka
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AUSZUG:
...Hrdlickas Thesen: Der
Nationalsozialismus- Hrdlicka nennt ihn stets beim Namen, umschreibt ihn
nicht schamhaft als Faschismus- war keine Ideologie, auch keine Religion,
sondern war Militarismus in seiner bisher reinsten und ungeheuerlichsten
Ausprägung. Das Preußentum war der ideale Humus für die Entfaltung und
Verfeinerung militärstaatlicher Hierarchien. Der Krieg als Vater aller
Dinge stellte den obersten Wertbegriff.
Nach der paramilitärischen Paralyse der Weimarer Republik bedeutete das
Dritte Reich den panmilitärischen Parasitenstaat. Vom Todeskult des
Nationalsozialismus führte ein direkter Weg zu den Todesfabriken: Die
Flamme der Weihfeuer stieg als Rauch der Öfen von Auschwitz auf. Der
Rassenwahn der Nazis, ihr Judenhass, war nichts anderes als verkappter
Zivilistenhass. Der Zivilist war der wesensmäßige Gegner des SS-Staates.
Darum machte Stauffenberg, der der Tradition des Soldatenhandwerks
entstammte, als er sich zum Attentat, zum Tyrannenmord entschloss und sich
dadurch der Befehlshierarchie und dem Fahneneid verweigerte, schrittweise
die charakterliche Wandlung zum Zivilisten durch, der nur dem eigenen
Gewissen verantwortlich ist. Im Gegensatz zu anderen Widerstandsgruppen,
die von unten die Opposition der Massen zu
aktivieren versuchten, war der 20.Juli der Versuch, von oben her, auf dem
Wege des Staatsstreiches, die Lage entscheidend zu ändern, eine Methode,
über deren Berechtigung in Widerstandskreisen viel diskutiert worden ist.
Nicht als verspätete Heldenehrung, sondern als Warnung vor falschen
Leitbildern, möchte Hrdlicka seinen Zyklus verstanden wissen, in dem die
Männer des 20.Juli weit mehr als Opfer, denn als Helden, und ihre Mörder
als kleine Handlanger einer großen Militärmaschinerie zitiert werden.
(Alexander Sterzel, 1997)
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