Karl Wägele
 
* 31.01.1922 ; † 11.12.2012 in Stuttgart
 

  Malerei - Bühnenbild - Bauten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

     

Ameln, Sonja

Adler, Heinrich Andreas  

Bentz, Roland

Breyer, Erich

Dechant, Sigrid

Delle, Anita   

Engbarth, Otto

Finger, Gisela

Fried, Anita

Gnatzy, Matthias

Göppel, Gisela

Groß, Karlheinz

Gross, Renate

Grüttner, Frank

Haubold, Ramona  

Henne, Patrick

Hrdlicka, Alfred

Kaynak, Ebba

Kälberer, Bärbel

Kiefer, Dragan

Kohlhammer, Rolf

Leidner, Renate

Lüth, Uli

Lutz, Ernst

Madlinger, Hans

Matthes, Robert

Marx, Leni

Osché, Manfred

Penzkofer, Rüdiger

Reich, Gisela

Schmidt, Peter

Sturm, Gunther

Sommer, Günther

Wägele, Karl

Winkler, Siegfried

Zaiß, Georg

Zimmermann, Gabriele

Zirkelbach, Gerhard

Zirkelbach, Helmut Anton

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Alexander Sterzel und Karl Wägele, 1999

FILMOGRAFIE

Ausstattung:


1983 - Martin Luther
1981- Collin
1978 - Schwüle Tage
1977/1978 - Rot, rot, tot
1976/1977 - Krock & Co

Bauten:


1969 - Lauf doch nicht splitternackt herum
1968/1969 - Goldmacher Tausend
1968/1969 - Fememord
1967 - Siedlung Arkadien
1964 - Zeitvertreib
1963- Eiche und Angora. Eine deutsche Chronik
1963 - Der Schulfreund
1963 - Die Entscheidung
1961 - Sansibar
1961- Wir waren Drei
1960 - Der Hauptmann von Köpenick
1960 - Die große Wut des Philipp Hotz
1959 - Ruf ohne Echo
1959 - Konto ausgeglichen
1958/1959 - Straße der Gerechten
1958 - Die Bekehrung des Ferdys Pistora
1957/1958 - Besuch aus der Zone
1957 - Das heiße Herz
1957 - Der Richter und sein Henker
1957 - Der Geisterzug
1956/1957 - Die Kraft und die Herrlichkeit
1956 - Der Hexer
1955 - Der Fall Winslo

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

AUSZUG:

Geboren wurde Karl Wägele 1922 in Lindau am Bodensee. In Friedrichshafen machte er auch nach der Beendigung seiner Volks-und Realschulzeit eine Lehre als Flugzeugtechniker bei den Dornier-Flugzeugwerken.

Zwei Jahre erlebte er den Krieg als Soldat an der Front und anschließend in Gefangenschaft.

Im Jahre 1946 begann er sein Kunststudium an der Akademie der Bildenden Künste, Stuttgart bei
Fritz Steisslinger, Herman Sohn und Willi Baumeister.
1952 ist sein Studium beendet und er erhält im selben Jahr den Kunstpreis „Jugend Baden-Württemberg“

Danach allerdings ging der Weg in eine andere Richtung. Karl Wägele bewarb sich beim Süddeutschen Rundfunk, bei dem er bis 1987, also 33 Jahre lang tätig sein sollte.

Dort war er :
1.Ausstattungsleiter, 1.Bühnenbildner, Grafiker, Trickfilmzeichner und Filmarchitekt. Gleichzeitig arbeitete er nebenberuflich als Bühnenbildner und Filmarchitekt beim ZDF, dem Bayrischen Rundfunk und dem Norddeutschen Rundfunk. In Zusammenarbeit mit der Stuttgarter Filmproduktionsfirma „Armin Lang“ schuf er Zeichen, -und Legetrickfime. Und auch die „Bavaria Atelier GmbH in München wollte nicht auf das Talent von Karl Wägele verzichten.
 

Fast alle Arbeiten sind auf Papier gezeichnet, gewischt, bepinselt oder gemalt.
Er verwendet Filzstifte, Bundstifte, Kugelschreiber, Dispersionsfarbe, Acrylfarbe. Alles, was ihm quasi in die Finger kommt. Ein System gibt es dabei nicht.
Schwarz-Weiß dominiert. Doch weiß Wägele auch Farben einzusetzen meistens die Grundfarben: Rot, Grün, Gelb und Blau.
Gerne setzt er die Collage als Ausdrucksmittel ein. Er gestaltet und macht wieder kaputt was eben erschaffen wurde. Er zerschneidet und zerreist Teile und Blätter, setzt diese dann wieder erneut zusammen. Neue Räume entstehen, andere fallen weg.
Zu sehen ist irgendwann einmal eine Arbeit, in der alle Räume vereinigt sind, auch diejenigen, die wir eigentlich gar nicht mehr sehen, aber dennoch wahrnehmen können.

Seine architektonischen Bildern scheinen oftmals Labyrinthe im Universum zu sein. Ist dies ein Drang zu verschlüsseln und irrezuführen, den Betrachter in Staunen zu versetzen, oder soll er auf magische Weise von der Peripherie zum Mittelpunkt geleitet werden?
Wägele ordnet und bringt damit gleichzeitig wieder alles durcheinander.
Dies sind die beiden Geister, die in ihm wohnen. Der Flugzeugtechniker/ Bühnentechniker einerseits, dessen Ziel es ist, rational und produktiv zu denken, und dann der Künstler Wägele, der irrational und alternativ-produktiv, nicht destruktiv, wohlgemerkt, sondern alternativ-produktiv, denkt, nein besser, fühlt.


Kein geringer als Manfred Walzer stellte die Frage: „ Wir machen jetzt Fernsehen. Machst du mit?“.
Und Wägele, als freier Grafiker und Dekorateur, mit damals 32 Jahren hat dann einfach mitgemacht.

Aus der Werkstatt Wägeles kamen im Laufe der Jahre Bühnenbilder für bekannte Spielfilme:

Endstation Sehnsucht - Dantons Tod - Schweyk im II.Weltkrieg - Der Hauptmann von Köpenick - Glaube Liebe Hoffnung - Der Richter und sein Henker.......um einige Bekannte Beispiele zu nennen, denen Karl Wägele die Räume gab.

Nicht trennen kann man seine Tätigkeit im Gestalten von Entwürfen für Bühnenbilder und sein Gestalten seiner Bilder. Es findet hier ein Prozess der gegenseitigen Befruchtung statt. Eine Symbiose.

Der Einfluss von Technik und Architektur

Seine letzte Ausstellung hatte er Anfangs der 50er Jahre im Stuttgarter Kunstverein.


(Alexander Sterzel, 1999)