FILMOGRAFIE
Ausstattung:
1983 -
Martin Luther
1981-
Collin
1978 -
Schwüle Tage
1977/1978 -
Rot, rot, tot
1976/1977 -
Krock & Co
Bauten:
1969 -
Lauf doch nicht splitternackt herum
1968/1969 -
Goldmacher Tausend
1968/1969 -
Fememord
1967 -
Siedlung Arkadien
1964 -
Zeitvertreib
1963-
Eiche und Angora. Eine deutsche Chronik
1963 -
Der Schulfreund
1963 -
Die Entscheidung
1961 -
Sansibar
1961-
Wir waren Drei
1960 -
Der Hauptmann von Köpenick
1960 -
Die große Wut des Philipp Hotz
1959 -
Ruf ohne Echo
1959 -
Konto ausgeglichen
1958/1959 -
Straße der Gerechten
1958 -
Die Bekehrung des Ferdys Pistora
1957/1958 -
Besuch aus der Zone
1957 -
Das heiße Herz
1957 -
Der Richter und sein Henker
1957 -
Der Geisterzug
1956/1957 -
Die Kraft und die Herrlichkeit
1956 -
Der Hexer
1955 - Der Fall Winslo
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AUSZUG:
Geboren wurde Karl Wägele 1922 in Lindau am Bodensee. In Friedrichshafen
machte er auch nach der Beendigung seiner Volks-und Realschulzeit eine
Lehre als Flugzeugtechniker bei den Dornier-Flugzeugwerken.
Zwei Jahre erlebte er den Krieg als Soldat an der Front und anschließend
in Gefangenschaft.
Im Jahre 1946 begann er sein Kunststudium an der Akademie der Bildenden
Künste, Stuttgart bei
Fritz Steisslinger, Herman Sohn und Willi Baumeister.
1952 ist sein Studium beendet und er erhält im selben Jahr den Kunstpreis
„Jugend Baden-Württemberg“
Danach allerdings ging der Weg in eine andere Richtung. Karl Wägele bewarb
sich beim Süddeutschen Rundfunk, bei dem er bis 1987, also 33 Jahre lang
tätig sein sollte.
Dort war er :
1.Ausstattungsleiter, 1.Bühnenbildner, Grafiker, Trickfilmzeichner und
Filmarchitekt. Gleichzeitig arbeitete er nebenberuflich als Bühnenbildner
und Filmarchitekt beim ZDF, dem Bayrischen Rundfunk und dem Norddeutschen
Rundfunk. In Zusammenarbeit mit der Stuttgarter Filmproduktionsfirma
„Armin Lang“ schuf er Zeichen, -und Legetrickfime. Und auch die „Bavaria
Atelier GmbH in München wollte nicht auf das Talent von Karl Wägele
verzichten.
Fast alle Arbeiten sind
auf Papier gezeichnet, gewischt, bepinselt oder gemalt.
Er verwendet Filzstifte, Bundstifte, Kugelschreiber, Dispersionsfarbe,
Acrylfarbe. Alles, was ihm quasi in die Finger kommt. Ein System gibt es
dabei nicht.
Schwarz-Weiß dominiert. Doch weiß Wägele auch Farben einzusetzen meistens
die Grundfarben: Rot, Grün, Gelb und Blau.
Gerne setzt er die Collage als Ausdrucksmittel ein. Er gestaltet und macht
wieder kaputt was eben erschaffen wurde. Er zerschneidet und zerreist
Teile und Blätter, setzt diese dann wieder erneut zusammen. Neue Räume
entstehen, andere fallen weg.
Zu sehen ist irgendwann einmal eine Arbeit, in der alle Räume vereinigt
sind, auch diejenigen, die wir eigentlich gar nicht mehr sehen, aber
dennoch wahrnehmen können.
Seine architektonischen Bildern scheinen oftmals Labyrinthe im Universum
zu sein. Ist dies ein Drang zu verschlüsseln und irrezuführen, den
Betrachter in Staunen zu versetzen, oder soll er auf magische Weise von
der Peripherie zum Mittelpunkt geleitet werden?
Wägele ordnet und bringt damit gleichzeitig wieder alles durcheinander.
Dies sind die beiden Geister, die in ihm wohnen. Der Flugzeugtechniker/
Bühnentechniker einerseits, dessen Ziel es ist, rational und produktiv zu
denken, und dann der Künstler Wägele, der irrational und
alternativ-produktiv, nicht destruktiv, wohlgemerkt, sondern
alternativ-produktiv, denkt, nein besser, fühlt.
Kein geringer als Manfred Walzer
stellte die Frage: „ Wir machen jetzt Fernsehen. Machst du mit?“.
Und Wägele, als freier Grafiker und Dekorateur, mit damals 32 Jahren hat
dann einfach mitgemacht.
Aus der Werkstatt Wägeles kamen im Laufe der Jahre Bühnenbilder für
bekannte Spielfilme:
Endstation Sehnsucht - Dantons Tod - Schweyk im II.Weltkrieg - Der
Hauptmann von Köpenick - Glaube Liebe Hoffnung - Der Richter und sein
Henker.......um einige Bekannte Beispiele zu nennen, denen Karl Wägele die
Räume gab.
Nicht trennen kann man seine Tätigkeit im Gestalten von Entwürfen für
Bühnenbilder und sein Gestalten seiner Bilder. Es findet hier ein Prozess
der gegenseitigen Befruchtung statt. Eine Symbiose.
Der Einfluss von Technik und Architektur
Seine letzte Ausstellung hatte er Anfangs der 50er Jahre im Stuttgarter
Kunstverein.
(Alexander Sterzel, 1999)
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